Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal  
Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Vom Schaf zum Gewand

Die Herstellung von Textilien war im Mittelalter ein großer Wirtschaftszweig, der viele Menschen haupt- oder nebenberuflich beschäftigte und sich aus einer langen Kette von Einzelschritten zusammensetzte. Viele dieser Einzelschritte stehen neben der Herstellung von Lederprodukten im Fokus der hier vorgestellten Darstellung.
Einige historische Hintergründe zur konkreten Produktion in unserer Region finden Sie im Artikel Tuchproduktion in Nürnberg.

Webkämme Neben Leinen (mehr dazu in der Sektion Flachsverarbeitung) bildeten Wolltuche im Hochmittelalter die wichtigste Grundlage für Kleidung. Nach der Schur wurde die Wolle gewaschen und gezupt und anschließend mit Hilfe von Kämmen für das Spinnen vorbereitet.





Handspindel nach Leipziger Vorbild Drehhaspel Das Spinnen selbst erfolgte im Hochmittelalter grundsätzlich mit der Handspindel, z.B. des hier abgebildeten Typus. Im Gegensatz dazu ist das Spinnrad ist eine Erfindung des späten Mittelalters. Weitere Beispiele für Spindeln finden Sie in der Rubrik Werkzeug.

Nach dem Spinnen und ggf. Zwirnen wurde das Garn gehaspelt, was auf einfachen Kreuzhaspeln (siehe Werkzeug) oder auch z.B. auf Drehhaspeln des rechts abgebildeten Typs erfolgen konnte, wie er wohl im 14./15. Jahrhundert aukommt.

Gewebt wurde ab Mitte des 13. Jahrhunderts vorwiegend auf dem Trittwebstuhl (siehe Weben am Trittwebstuhl), aber im Hausgebrauch - auf dem Lande - waren vermutlich noch die älteren Gewichtswebstühle im Einsatz (siehe Weben am Gewichtswebstuhl). Beide Arten des Webens werden in den entsprechenden Abschnitten beschrieben.

Auch das Färben wird hier gesondert behandelt, wobei zwischen dem Färben des eigentlichen Tuchs und dem vorherigen Färben des Garns zu unterscheiden ist. Leider liegen für das 13. Jahrhundert nur wenige Informationen vor, welche Variante bevorzugt wurde. Mehr Details zu diesem Thema finden Sie hier: Färben.

Nähutensilien Um zu einem fertigen Kleidungsstück zu kommen, muss abschließend genäht werden, was z.B. mit entsprechenden Nadeln aus Buntmetall durchgeführt werden kann, wie sie links dargestellt werden.

Stand 26.05.2013 12:46:00 Uhr