Schuhe
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Impressionen: Herstellung von Schuhen nach dem Vorbild aus Chelles
Die hier gezeigten Schuhe haben ein zweiteiliges Oberleder, also aus Vorder- und Hinterblatt bestehend, wobei das Vorderblatt die Schnittarbeit zeigt. Das Schwärzen erfolgt hier mit der bekannten Technik der Oxidation des Leders durch Behandlung mit Säure (Essig) und Eisen. Auf weitere Applikationen habe ich hier verzichtet.
Im nächsten Schritt wurden die
vergoldeten Lederteile
von hinten ans Vorderblatt gesteckt und nun erst durch den eigentlich Stickvorgang am Vorderblatt befestigt. Um die Vergoldung dabei minimal zu beschädigen, wurde dabei jedes Loch vorsichtig mit einer Ahle vorgestochen. Erst nach diesem Stickvorgang wurde das Innenleder auf Maß geschnitten und entlang der Kante mit einem Fleisch-Fleisch-Stich ans Vorderblatt genäht, so dass die Innenschicht eine minimale Ausdehnung aufweist und gleichzeitig optimal gegen Abscherung gesichert ist. Auch die angesetzten Dreiecke wurden nun bestickt.
Unabhängig von einander wurden nun Vorder- und Hinterblatt mit der Sohle vernäht. Um das vergoldete Leder zu schonen, wurde dabei auf das klassische Wenden des Schuhs verzichtet, wohl aber der Fadenkanal wie bei einem wendegenähten Schuh konstruiert, indem entsprechend vorgestochen und dann "von innen heraus" genäht wurde. Dabei konnte zunächst ca. die halbe Sohlennaht des Oberleders wie gehabt gearbeitet werden, beim Rest musste aber der angesprochene "Trick" verwendet werden. Wermutstropfen bei dieser Technik ist, dass die Sohlennaht per se nicht so stabil wird wie beim echten Wendeschuh.
Abschließend wurden nun Vorder- und Hinterblatt von innen heraus vernäht (Fleisch-Kante-Stich im Inneren des Schuhs) und die Riemen angebracht. Voilà.
Stand 23.08.2016 07:47:32 Uhr
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