Schuhe
:
|
Typologie
|
Material+Methoden
|
Lederverarbeitung
|
Schuhbauanleitung
|
Primitive und frühe Schuhe
|
Schlupfschuhe
|
Halbschuhe, seitlich
|
Halbschuhe, oben
|
Riemchenschuhe
|
Knöpfriegelschuhe
|
Hohe Schuhe
|
Stiefel
|
Kinderschuhe
|
Schnabelschuhe
|
Verzierte Schuhe
|
Die Schuhe von Chelles
|
Trippen
|
Sandalen
|
Eine weitere Sonderform mittelalterlicher Schuhe stellen Sandalen dar.
Ein möglicher Klassifizierungsansatz unterscheidet diesen Typ von den
Trippen
dadurch, dass eine Sandale neben einer Bindung am Vorderfuß auch einen Riemen im Fersenbereich aufweist, was darauf hindeutet, dass dieser Schuhtyp direkt auf der Haut oder über einem Strumpf getragen wurde, während die Trippe ja einen reinen Überschuh darstellt.
Die Sohle einer Sandale war wie bei der Trippe in der Regel verstärkt - entweder durch Mehrlagenaufbau oder durch Einbringen eines Kerns aus einem anderen Material wie Kork im späten Mittelalter oder im Mittelmeerraum im Hochmittelalter.
Auf Abbildungen sieht man diesen Schuhtyp vor allem im Kontext mit klerikalen Figuren, v.a. Mönchen. Die direkte Zuordnung Sandale <-> Mönch ist durch die wenigen archäologischen Funde des Mittelalters aber nicht eindeutig vorzunehmen, da sich diese auch außerhalb des Klosterumfelds bewegen. Es gibt aber durchaus einzelne Funde, die direkt einem Kloster zuzuordnen sind, wie z.B. im Augustinerstift in Freiburg.
Das gezeigte Beispiel orientiert sich an mehreren Funden, die in das 14. Jahrhundert datiert werden:
- Sohlenform und Riemchensystem mit Naht auf dem Kreuz entsprechen dem Fund von Kampen / Niederlande. Alternativ sind auch Knöpfriegel oder durchgehende Riemchen gebräuchlich.
- Die Zahl der Sohlen (4) wurde als mittlerer Wert zwischen einfachen Systemen (2) bis hin zu ganzen Sohlenstapeln (6-7) gewählt.
- Ein eingesetztes Teilsohlenstück im Fersenbereich orientiert sich an einem Fund aus London.
Stand 11.10.2012 23:18:46 Uhr