Schuhe
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Halbschuhe mit seitlicher Schnürung
Eine sehr einfache und materialschonende Variante stellen Halbschuhe dar, die mit einer einfachen Verschnürung an der Innenseite des Fußes versehen sind. Das Oberleder ist einteilig, wobei die Verschnürung nicht direkt an der Schnittstelle erfolgt, sondern diese zur Erhöhung der Stabilität komplett genäht ist. Statt dessen wird ein zusätzlicher, aber nicht durchgängiger Schnitt ins Leder eingebracht oder ein zusätzlicher Einsatz verwendet. [1,2]
Dieser Schuhtyp tritt im gesamten Hoch- und Spätmittelalter auf, allerdings mit einer deutlichen Präferenz im 13. Jahrhundert. Später verliert diese Variante offenbar an Beliebtheit vor allem im Vergleich zu
oben geschnürten Halbschuhen
.
Die hier abgebildeten Beispiele haben Oberleder aus Kalbs-, Ziegen und Rinderleder und sind teils mit und teils ohne Schaftrandeinfassung (Paspel) ausgeführt.
Meist ist der Verschluss an der Innenseite (seltener auf der Außenseite) des Fußes angebracht und mit einer Verstärkung hinterlegt, wobei sowohl eine Verwendung der Stoßnaht des einteiligen Oberleders an der Position des Einschnitts als auch die Naht weiter vorne am Fuß mit gleichzeitiger Einbringung eines zusätzlichen Schnittes als auch die Variante mit zwei Nähten am Schnitt und weiter vorne anzutreffen sind.
Halbschuhe mit seitlicher Schnalle
Eine seltene Alternative stellt der Verschluss mit einer Buntmetallschnalle dar. Dies ist vor allem im 14. Jahrhundert zu beobachten. Analog zu der Schnürungsvariante wird auch hier der Verschluss - im Gegensatz zur ersten intuitiven Vermutung - vorwiegend auf der Innenseite des Schuhs angebracht. [2]
Quellen
[1] Schnack, Christiane:
Die mittelalterlichen Schuhe aus Schleswig.
Ausgrabungen in Schleswig. Berichte und Studien 10.
Wachholtz Verlag.
Neumünster:
1992.
[2] Schnack, Christiane:
Mittelalterliche Lederfunde aus Konstanz.
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Materialhefte zur Archäologie. Heft 26.
Konrad Theiss Verlag.
Stuttgart:
1994.
Stand 26.05.2013 19:23:37 Uhr