Bei der evangelischen Pfarrkirche in Großbirkach handelt es sich um eine romanische Anlage, urpsprünglich Johannes d.T. geweiht. Das Turmuntergeschoß stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jhdts., der Rest der Kirche wurde im 13. Jhdt. errichtet. Daher zeigt die Kirche noch Bauplastik aus der romanischen Phase: Das Portal an der Südseite zeigt eine Zickzackarchivolte, weitere einfache romanische Reliefs sollen noch auf dieser Seite zu finden sein. Diese Portalform findet sich in Franken noch an der Adamspforte am Bamberger Dom, am Bamberger Karmelitenkloster (St. Theodor) und an der Bronner Pfarrkirche.
Weitere Verzierungen finden sich am Turm selbst. Die Friedhofsmauer entspricht leider nicht mehr der ursprünglichen Befestigung, sondern wurde 1734 angelegt.
Im Inneren zeigt auch diese Kirche ein barockes Bild, Langhaus und Empore stammen aus der 1. Hälfte des 18. Jhdts. Der Chor enthält ein gotisches Kreuzrippengewölbe. Die Ausstattung ist im Wesentlichen barock und neugotisch.
Von besonderer Bedeutung hingegen ist ein Relief im Inneren der Kirche: Es zeigt Johannes den Täufer mit einer Scheibe mit dem Lamm Gottes sowie zwei bekehrten Figuren. Datiert werden kann dieses Relief durch die Inschrift "Wolfherus Abbas", die auf den Abt Wolfher von Schwarzach, 1034-46 verweist und somit gleichzeitig die Lehnspflicht der beiden Männer gegenüber dem Kloster Münsterschwarzach (und damit dem Patron Johannes) symbolisiert. Vermutlich stammt dieses Relief von einem Vorgängerbau der heutigen Kirche und wurde in Münsterschwarzach angefertigt. Die Entstehung dieses Vorgängerbaus wird in das 9. Jhdt. vermutet.
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