Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Neunkirchen - Sonstiges

Wappen der Gemeinde Neunkirchen am Brand Die heutige Gemeinde Neunkirchen am Brand im Landkreis Forchheim war im ausgehenden Mittelalter ab 1314 Sitz eines Augustinerchorherrenstiftes und gruppiert sich als Markt (seit 1410) rund um diese Einrichtung.

Über die genauen Umstände der Besiedlung im Mittelalter ist nichts bekannt, doch wird vermutet, dass es sich um eine fränkische Siedlung nach 900 handelt, die im Laufe von Rodungen im 10./11. Jhdt. ihren Aufschwung erlebt. Im Jahre 1015 tritt der Eichstätter Bischof Gundekar I einen Ort "Neunkirchen" an das Bistum Bamberg ab, doch wird offiziell als Jahr der Ersterwähnung auch 1195 gewählt, wo eine urkundliche Erwähnung des Namens "Neuchirchen" zu finden ist. Es gilt aber als gesichert, dass die Gegend bereits 1064 Forchheim und damit dem Bistum Bamberg zugeschlagen wird. Kurzzeitig gerät der Ort per Verpfändung nach 1276 an Nürnberg.

Der wirtschaftliche Aufschwung setzt mit der Einrichtung des Stiftes und dem Marktrecht (bereits für 1348 nachweisbar, offiziell königlich bestätigt aber erst für 1410) ein. Wappen und Siegel werden Neunkirchen 1444 verliehen, ebenso das Recht zur Befestigung von Markt und Stift. An der Fernhandelsstraße von Forchheim in die Oberpfalz gelegen, hat der Ort für das Bistum in seinem südlichen Ausläufer eine wesentliche Bedeutung und ist daher bereits im 13. Jhdt. Sitz eines Amtes.

Die wohl bereits seit dem 11. Jhdt. ansässige Pfarrei wird 1314 in das Stift umgewandelt, aber unter Lamprecht von Brun ab 1385 reformiert. 1390 übernehmen die Chorherren die Regeln der Prager Brüder und werden damit zu Anhänger der Reformbewegung des Stiftes Raudnitz/Elbe. Dies führt zu einer kurzzeitigen "goldenen Zeit", die in der Einrichtung einer Tochterfiliale in Langenzenn ihren Höhepunkt findet. Hussitenkriege, Mißwirtschaft und die Pest von 1438 führen jedoch zum Niedergang.

Schwer beschädigt werden Ort und Stift im Bauernkrieg 1525, als sich der Ort auf die Seite der aufständischen Bauern stellt und von Truppen des Schwäbischen Bundes niedergebrannt wird. Weitere Unruhen erfolgen im Zuge der Reformation. Auch im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 leidet Neunkirchen unter den Angriffen Albrecht Alcibiades.

Trotz dieser und weiterer Beschädigungen im Laufe der Neuzeit haben sich neben dem eigentlichen Stift noch weitere mittelalterliche Geäude erhalten, darunter Teile der Stadtbefestigung und die sog. Zehntscheune. Es stehen noch die drei Tore (Erlanger, Erleinhofer und Forchheimer Tor), aber diese Teile der Stadtbefestigung stammen im Wesentlichen vom Ausbau der Befestigungsanlagen nach 1501.

Spätmittelalterliche Zehntscheune in Neunkirchen am Brand Spätmittelalterliche Zehntscheune in Neunkirchen am Brand Klosterschule in Neunkirchen am Brand (heute Rathaus) Erlanger Tor in Neunkirchen am Brand Inschrift am Erlanger Tor in Neunkirchen am Brand

 

 

 

 

 

 

 


Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.


Stand 28.12.2016 21:42:28 Uhr