Mittelalterliche Fachwerkhäuser Die Forchheimer Innenstadt besticht auch heute noch durch ihre zahlreichen Fachwerkhäuser - von denen viele aus der Spätgotik / Frührenaissance im 16. Jahrhundert stammen. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass eine Reihe von Forchheimer Bauten noch spätmittelalterliche Fassaden zeigen. Diese Häuser sollen an dieser Stelle vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang möchte ich allen Forchheimern oder Besuchern unserer schönen Stadt den FachwerkPfad der Stadt Forchheim empfehlen, zu dem es eine liebevoll gestaltete Broschüre von Georg Brütting in der Tourist-Info im Magistratsgebäude gibt, aus der ich im Folgenden wiederholt zitieren werde. Am sonst eher unscheinbaren Forchheimer Marktplatz befindet sich das älteste Fachwerkhaus der Stadt: Marktplatz 16 ist ein Stockwerksbau, mit vorkragenden Stockwerken, der auf das Jahr 1392 datiert wird. Das steinerne Erdgeschoss ist erst später in dieser Form gestaltet worden. Offenbar hatte der mittelalterliche Bau sogar noch ein weiteres Stockwerk an Stelle des heutigen Dachs, wie Spuren an einer Traufe noch zeigen. Das Haus Hauptstraße 38 an der Ecke von Rosengäßchen und Hauptstraße stammt prinzipiell aus dem Jahr 1399 / 1400. Die Versteinerung erfolgte erst 1588, wie eine Inschrift im Rosengäßchen zeigt. Ursprünglich kragte das Haus in beide Straßen deutlich über und wurde erst später verkleinert. Bemerkenswert sind hier die krummen Eichen im Fach. Direkt neben dem Magistratsgebäude am Rathausplatz steht das sogenannte Frechshaus (Sattlertorstraße 1), das auf 1426 datiert wird. Hier ist das Fachwerk noch vollständig erhalten, doch wurde auch hier die Abstufung der vorkragenden Geschosse mit der Zeit verkleinert. In zwei weiteren Punkten unterscheidet sich das heutige Frechshaus von den ursprünglichen mittelalterlichen Gebäuden: Die Fenster wurden später vergrößert und Fachwerk in den Wandungen hinzugefügt. Das Schustershaus (Sattlertorstraße 3) wurde giebelseitig an das Frechshaus angebaut, ist jedoch etwas jünger (1475/76). Hier ist wieder das Erdgeschoss nachträglich versteinert worden. Aus etwa der gleichen Zeit wie das Frechshaus stammt das Haus im Rosengäßchen 6. Dabei handelt es sich spannenderweise um ein eher spätes Exemplar (1430/31) eines Ständerbaus - im Gegensatz zu den hier bisher vorgestellten Geschossbauten. Dabei laufen die Ständer durch das gesamte Gebäude. Hier ist das Fachwerk zur Straßenseite sichtbar. Die heutige Registratur des Rathauses war im Mittelalter ein frei stehendes Gebäude im Hinterhof des Rathauses, das etwa 1452/53 errichtet wurde. Auch hier kragten die Obergeschosse ursprünglich über und wurden erst später gekürzt. Das letzte hier noch vorzustellende mittelalterliche Fachwerkhaus in Forchheim ist zugleich eines der Beeindruckendsten: Hinter der neuzeitlichen Fassade der Hauptstraße 23 befindet sich entlang der Holzstr. ein Fachwerkhaus von 1472. Auch hier muss man sich die Versteinerung des Erdgeschosses wegdenken und die Fenster sich kleiner vorstellen.   Quicklinks zu weiteren Forchheimer Sehenswürdigkeiten Übersicht Die Kaiserpfalz zu Forchheim St. Martin Weitere kirchliche Bauten Rathaus und wichtige Profanbauten Stadtbefestigung Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite verweise ich auf Quellen und auf Die Stadt Forchheim im Mittelalter.

Stand 16.08.2016 18:55:46 Uhr

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