Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Kleidung

Einführung: Kleidung im Hoch- und Spätmittelalter

Kittel des ausgehenden Hochmittelalters

Weitere Kleidungselemente im ausgehenden Hochmittelalter

Weitere Kleidungselemente im Spätmittelalter

 

Grundbekleidung des Spätmittelalters

Handwerkerkleidung um 1320 Hohe Beinlinge mit Einpunktbefestigung Kittel mit vier eingesetzten Keilpaaren Begeben wir uns nun auf einen kurzen Ausflug ins 14. Jahrhundert: Im Vergleich zum 13. Jahrhundert erscheint die Handwerkerkleidung nicht signifikant verändert. Der gezeigte Handwerker trägt einen ungefärbten, geschlossenen Kittel mit vier eingesetzten Keilpaaren, dazu höhere Beinlinge mit einfachen Lederkniebändern, eine Gugel und einen Filzhut.

Gugel des frühen 14. Jahrhunderts Gugel des frühen 14. JahrhundertsDie Bundhaube des 13. Jahrhunderts tritt nun langsam in den Hintergrund, ist aber immer noch anzutreffen. Charakteristisches Kleidungsstück zur Kopfbedeckung wird nun aber die Gugel. Das hier gezeigte Beispiel ist eine Schulterkragengugel des frühen 14. Jahrhunderts aus Wollstoff (Nachzug aus einer Schwarzfärbung mit Erlenrinde). die vollständig mit walnussbraunem Wollstoff gefüttert wurde. Die sog. Liripipe, also der "Schwanz" der Gugel, wurde in diesem Fall mit aus einem Stück geschnitten und nicht, wie später oft üblich, angesetzt.

 

 

 

Einfache bürgerliche Kleidung um 1350 Einfache bürgerliche Kleidung um 1350 Geknöpfter Kittel des 14. JahrhundertsSignifikante Unterschiede im Vergleich zur Kleidung um 1250 zeigen sich jedoch im modischen Bereich: Die hier gezeigte Form der Cotehardie ist deutlich taillierter und körperbetonter geschnitten als die Cotta des 13. Jahrhunderts. Zudem ermöglicht die Knöpfung - wie hier mit Stoffknöpfen, die nun in Mode kommen - eine Öffnung des Kittels an der Vorderseite.
Ergänzt wird die Kleidung in diesem Falle durch eine einfache Gugel, einen Filzhut und Beinlinge, die mit stark verzierten Kniebändern (Garters) geschlossen werden.

Grundbekleidung des ausgehenden Spätmittelalters

Handwerkerkleidung um 1480 Die Kleidung des späten 15. Jahrhunderts wiederum unterscheidet sich signifikant von der vorangehenden Zeit: Zwar sind Kittel-Beinling-Kombinationen durchaus noch anzutreffen, doch ist das Gros der auf Abbildungen dargestellten Handwerker modisch gekleidet, d.h. mit einer genestelten, stark den Körper formenden, Wams-Hose-Kombination und einer Schecke (einer Art Jacke).

Leibhemd des 15. Jahrhunderts Unterhose des 15. Jahrhunderts Die Unterwäsche folgt der Linie der Oberbekleidung und liegt eng an: Gezeigt werden hier ein seitlich und am Halsausschnitt geschlitztes Leibhemd sowie eine heutigen Boxershorts ähnelnde Unterhose aus Leinen.

 

 

 

 

Wams des 15. Jahrhunderts Hose des 15. Jahrhunderts Wams und Hose bilden im städtischen Bereich die übliche Art der Bekleidung. Dabei wachsen die zuvor getrennten hohen Beinlinge zu einem einzigen Kleidungsstück zusammen, dem vorne ein Schamlatz angesetzt wird. Diese Hose wird nun am Wams befestigt, das eng auf den Oberkörper geschneidert ist. Zur Verstärkung ist das hier gezeigte Exemplar mit festem Leinen gefüttert. Der Verschluss erfolgt hier vorne und bis zu den Ellbogen über Nesteln.

Schecke des 15. Jahrhunderts Kittel des 15. JahrhundertsÜber der Wams-/Hose-Kombination (bzw. seltener: Beinlingen) wird eine offene Schecke oder ein geschlossener Kittel getragen. Gemeinsam ist beiden Kleidungsstücken die starke Fältelung im Bauchbereich, die durch einen entsprechenden Umfang des Kleidungsstücks erreicht wird.

 

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