Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Forchheim im Mittelalter



Forchheim im Hochmittelalter

976 hält sich Kaiser Otto II in Forchheim auf und beurkundet dort die Schenkung der Kirche, die bis zu diesem Zeitpunkt noch königliche Eigenkirche ist, an das Bistum Bamberg, gemeinsam mit dem bisherigen Zubehör.

Im Jahre 1007 verschieben sich die Verhältnisse in der Region sehr stark durch die Gründung des Bistums Bamberg unter Heinrich II. Das alte Reichsgut Forchheim wird zerschlagen, das Herrschaftsgut und 14 zu Forchheim gehörige Orte werden an Bamberg übergeben. Damit wird Forchheim jedoch langfristig zur 2. Hauptstadt und zum wichtigsten militärischen Stützpunkt des Bistums Bamberg.

Doch auch Heinrich II hält sich mehrfach direkt in Forchheim auf, u.a. als er 1008 in Forchheim eine Urkunde für Venedig ausstellt.

Erst 1017 wird dieser Wandel auch kirchlich vollzogen durch die Übergabe des Villikationsbezirks Forchheim mit dem Kirchengut Forchheim, Erlangen, Eggolsheim und Kersbach an Bamberg.

Es folgt eine Phase der Revision unter Heinrichs Nachfolgern: 1040 wird Forchheim unter Heinrich III unter Reichsverwaltung gestellt, kommt aber unter Heinrich IV 1062 wieder zurück ans Bistum.

Für 1067 kann in Forchheim erstmals der Weinanbau urkundlich belegt werden (in einer Urkunde wird ein zum Königshof gehöriges Weingut erwähnt).

Siegel Rudolfs von Rheinfelden1077 findet zu Forchheim wiederum ein bedeutendes, wenn auch nicht sonderlich ruhmreiches, Stück deutscher Geschichte statt: Die erste Wahl eines Gegenkönigs gegen einen Kaiser. Hier wurde der Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden im Zuge des Investiturstreits als Gegenkönig zu Heinrich IV, der von Papst Gregor VII für abgesetzt erklärt worden war, eingesetzt. Anwesend waren päpstliche Legaten und hohe Adlige. Vermutlich ergibt sich die Wahl des Ortes aus der besseren Legitimation durch die Tradition zur Wahl Konrads I in Forchheim. Dieser Akt der Wahl hatte weitreichende Folgen für die deutsche Geschichte: Hier vollzog sich der Sieg des Wahlrechts über das Erbrecht durch die Bedingungen, die die Fürsten an seine Wahl knüpften. Dem Unternehmen Rudolfs war jedoch kein Glück beschieden und so geriet Forchheim in der Zukunft in den Ruf eines Unglücksortes.

Im 12. Jarhundert lassen sich erste Strukturen in der Stadt festmachen, die das alltägliche Leben vage erkennen lassen. Offenbar herrscht eine Zweiteilung der Bürgerschaft vor, die sich aus der historischen Entwicklung der Stadt ergibt. Die sog. "Frei-Forchheimer" oder "Altenforchheimer", die über eigenen Grund und Boden verfügen, sind erstmals 1117 nachweisbar. Eine These ist, dass Altenforchheim mit Forchheim-Burk identisch ist und sich die gelockerten Rechte der Einwohner dieses Stadtteils im Gegensatz zum neueren Stadtkern aus den Zeiten der karolingischen Handelsstation in Burk ableiten.

Um 1100 wird die romanische Kirche St. Martin errichtet, zwischen 1102 und 1139 die Marienkapelle im Zusammenhang mit dem Steinernen Haus am Platz der heutigen Kaiserpfalz.

1149 urkundet Konrad III, der erste Staufer, in Forchheim.

Für 1172 sind bischöfliche Behörden in Forchheim greifbar: Kammeramt, Schultheiß (Richter) und Zoll. Für das 12. Jahrhundert existieren jedoch keine Belege über Marktrecht, Münzrecht oder andere Kennzeichen aufstrebender mittelalterlicher Städte. Dem entsprechend kann auch nicht genau geklärt werden, wann Forchheim offiziell das Stadtrecht verliehen bekam. Vermutet wird die Periode zwischen 1200 und 1220. Der erste sichere Nachweis kann jedoch erst durch eine Urkunde von 1310 gegeben werden.

Um 1200 wird das südliche Queraus von St. Martin von Steinmetzen der Bamberger Dombauhütte errichtet.

Unter Kaiser Friedrich II wird das erste Stadtgericht 1237 in Forchheim eingerichtet.

1246 hält der Thüringer Landgraf Heinrich von Raspe als Kandidat und Verbündeter des Bamberger Bischofs auf dem Feldzug gegen Konrad IV ein großes Feldlager bei Forchheim ab, unter dem die Stadt nach Überlieferung zu leiden hatte.

Für 1280 ist das erste Forchheimer Siegel mit den zwei Forellen im Dreiecksschild überliefert.

Während des sog. "Rindfleisch"-Pogroms von 1298 werden auch in Forchheim Juden verfolgt und massakriert. Dabei werden 85 Juden getötet.

Im 13. Jahrhundert lassen sich erste Berufe und Gewerbe in der Stadt namentlich fassen: Hier ist der Beginn der traditionsreichen Obstbaumzucht im Forchheimer Umland und besonders bei Effeltrich, zu suchen. Die ersten Brauer können 1264 nachgewiesen werden. 1265 wird die erste Badestube eingerichtet. 1270 erwähnen die Nürnberger Polizeiordnungen die Einfuhr von "von Vorchhaim von semeln". Das Forchheimer Weißbrot war bis ins 18. Jahrhundert hinein ob seiner Qualität überregional sehr geschätzt.

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