Es wird vermutet, dass bereits in karolingischer Zeit eine Pfarrkirche in Weismain nahe des ehemaligen Herrenhofs vorhanden ist, worauf die Zuordnung zum Patron Martin hindeutet, die in der Zeit um 800 in der Region typisch ist.
Eine Pfarrei in Weismain ist erstmals für 1248 zu greifen, als ein Pfarrer Richolf von Weismain auf Burg Niesten vor dem Tod des letzten Andechs-Meraniers mit Gütern ausgestattet wird. 1255 kommt dann ebendiese Pfarrei als Amt zum Hochstift Bamberg.
Das heutige Gebäude ist allerdings erst eine Staffelhalle aus dem 15. Jhdt., die ursprünglich drei Schiffe aufweist. Der eingezogene Chor und der Chorflankenturm auf der Südseite stammen aus der Zeit um 1500. Bei einem Umbau 1890/91 wird das Langhaus zu einer neugotischen Basilika umgestaltet, so dass heute vor allem der Chor mit seinen Maßwerkfenstern und der Turm noch zur mittelalterlichen Bausubstanz zu zählen sind.
Der Spät-Rokoko-Hochaltar ist eine Arbeit von Franz Anton Thomas von 1768/69 mit einem Altarblatt von Joseph Scheubel d.J.
Eine Besonderheit stellt das Taufbecken aus der Zeit um 1460 mit Reliefdarstellungen dar. Dargestellt sind St. Martin als Bischof, Kaiser Heinrich, Johannes der Täufer, Jakobus, Stephanus und Laurentius. Darunter befinden sich sechs Heilige: Ottilie, Margaretha, Barbara, Dorothea, Katharina und Maria Magdalena.
Eine Holzfigur zeigt eine stehende Muttergottes. Die barock überarbeitete Figur stammt wohl ursprünglich aus der Zeit um 1500/10.
Hinweis: Mehr Informationen zur Stadtgeschichte Weismains finden sich auf Weismain - Stadtbefestigung. Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen der Streifzüge verwiesen. Zusätzlich sei als Quelle der Kunstführer Nr. 1813 Kath. Stadtpfarrkirche St. Martin Weismain, Erstausgabe 1991, 3. Auflage 2014 aus dem Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg angeführt.
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