Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal  
Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Weismain - Stadtbefestigung

Wappen der Stadt Weismain Rathaus in Weismain (16. Jhdt.)Erstmals wird der nach dem Fluss benannte Ort Weismain in einer Urkunde aus dem Jahr 800 genannt. Grabungen haben gezeigt, dass die Gegend der heutigen Ortschaft bereits in frühkarolingischer Zeit besiedelt ist, wie ein Gräberfeld mit 210 Bestattungen eindrucksvoll belegt. Die genannte Urkunde bezeugt die Übertragung verschiedener Besitzungen im Maintal durch Em(e)hilde, Äbtissin von Milz und direkte Verwandte Karls des Großen, an das Stift Fulda - und zwar wegen der Slaweneinfälle aus Fulda. Dazu gehört eben auch die Siedlung "wizmoune" (Code Eberhardi Band II, Nr. 426).

Zur heutigen Gestalt als Straßenmarkt kommt es wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als die Andechs-Meranier den Ort deutlich ausbauen, die ihn wiederum von den Schweinfurter Markgrafen übernommen haben. Der Schwerpunkt dieses Ausbaus ist in die Phase 1224-48 zu verorten. Nach deren Aussterben 1248 kommt der Ort an das Bistum Bamberg und ist nach einigen Umwegen ab 1255 bis zur Säkularisation Sitz eines Amtes. 1313 erhält der Ort schließlich Stadtrecht inklusive Marktrecht, Befestigungsrecht, Selbsverwaltung und städtischer Gerichtsbarkeit; 1410 erhält Weismain dann vom Bamberger Bischof Albrecht das Privileg des Braurechts. Das heutige Wappen von Weismain verweist wie die mittelalterlichen Darstellungen auf den Forellenbestand, der bereits im Mittelalter prägend für die Region war - analog zur Stadt Forchheim.

In Weismain ist noch eine große Anzahl alter Häuser wie das Rathaus aus dem 16. Jhdt. erhalten. Am ehemaligen Kastenhof befindet sich noch ein Wappenrelief von 1496.

Runder Wehrturm mit Stadtmauer in Weismain Reste der Stadtmauer in WeismainBesonders erwähnenswert ist allerdings die Stadtbefestigung, die wechselhafte Zeiten erlebt hat und wohl mit der Stadternennung im frühen 14. Jahrhundert als Ringmauer mit Wallgraben angelegt wird. Wohl ebenfalls bereits im 14. Jahrhundert wird die Mauer zum ersten Mal zerstört - und im Zuge der zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen in der Region in den folgenden Jahrhunderten immer wieder umgebaut. Es haben sich noch Teile der Stadtmauer mit einem Rundturm erhalten.

Oberes Tor in Weismain Oberes Tor in Weismain Oberes Tor in WeismainDaneben haben sich in Weismain noch Reste des Oberen Tores erhalten, bei dem der angebaute rechteckige Turm und das Untergeschoß des eigentlichen Tores ins Spätmittelalter zu datieren sind. Das Obergeschoß des Tores hingegen stammt aus dem 18. Jhdt.

 

Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen der Streifzüge verwiesen. Zusätzlich sei als Quelle der Kunstführer Nr. 1813 Kath. Stadtpfarrkirche St. Martin Weismain, Erstausgabe 1991, 3. Auflage 2014 aus dem Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg angeführt.


Stand 30.12.2016 21:11:09 Uhr