Es wird vermutet, dass das Gebiet entlang der Rauhen Ebrach rund um Burgebrach bereits im 8. Jahrhundert während der 3. Landnahme von den Franken besiedelt wird. Wie der Fluss wird auch die erste Siedlung Eberaha (Wasser der Eber) genannt. Die Entstehung der hiesigen Pfarrei liegt im Dunkeln, doch wird vermutet, dass es sich um eine der Würzburger Urpfarreien im Steigerwald handelt, die unter dem ersten Bischof Burkhard (ab 741) eingerichtet werden. Eine Gründung als Slawenkirche Karls des Großen oder als Gründung des Klosters Fulda gilt eher als unwahrscheinlich. In der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts begibt sich die Siedlung nach und nach in Lehnsabhängigkeit zum Würzburger Bischof, so dass hier zunächst ein Dienstmann des Gaugrafen und ab dem 11. Jahrhundert ein Dienstmann des Bischofs sitzt.
Eine erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II an den Würzburger Bischof über den Wildbann in einem Teil des Steigerwaldes 1023 als "urbem Ebaraha". Es folgt die erste Erwähnung der Pfarrei 1154 in einer Urkunde des Klosters Ebrach beim Kauf einer Sölde in Ampferbach durch Pfarrer Engelhard von Burgebrach, wobei erstmals der Name Burgebrach zur Abgrenzung vom Kloster verwendet wird.
1290 wird dann in einem Güterausgleich die Pfarrei Burgebrach dem Kloster zugeschlagen. 1377 und endgültig 1390 verkauft der Würzburger Bischof die landesherrschaftlichen Rechte an Burgebrach an den Bischof von Bamberg, so dass Burgebrach nun ein Bamberger Amt ist. Spannungen zwischen Kloster und Bamberger Bischof sind die immer wiederkehrende Folge. Ab 1752 gehört die Pfarrei wieder zu Würzburg, die Bauunterhaltungslast verbleibt jedoch beim Kloster und liegt daher nach der Säkularisierung beim Land.
Eine erste, vermutlich St. Veit geweihte, Kirche in Burgebrach ist bereits für die Gründungsphase der Pfarrei im 8. Jahrhundert anzunehmen. Die spätromanischen unteren Geschosse des Turms der katholischen Pfarrkirche St. Veit in Burgebrach stammen noch aus dem 13./14. Jahrhundert. Die Obergeschosse sind von ca. 1611, der Helm von 1672.
Auch der Chor ist noch mittelalterlich: Für ihn wird durch eine Inschrift über dem mittleren Chorfenster ein Bauzeitpunkt um 1454 angegeben. Das passt zu einer Quelle in einem Zinsbuch von 1614, in dem die Rede von der Konsekrierung einer neuen Kirche 1410 ist. Die Kirche wird also im Laufe des 15. Jahrhunderts ausgebaut und erneuert, wohl in mehreren Phasen, denn es ist die Rede von einer weiteren Konsekrierung 1490. Interessant ist hier ein Bettelbrief des Würzburger Bischofs Rudolf von Scherenberg von 1493, der allen Spendern einen Ablass von 40 Tagen gewährt "für die Pfarrkirche von Burgebrach, die geweiht ist zur Ehre Gottes, Marias, aller Heiligen, der heiligen Vitus, Laurentius, Sebastian, Katharina und Barbara und großer Mangel an Glocken, Büchern, Kelchen, Kesseln und anderen Dingen ist..."
Das Langhaus hingegen ist von 1731 mit einer Verlängerung von 1921. Die Pläne für den Neubau nach einem deutlichen Verfall im ausgehenden 17. Jahrhundert sollten ursprünglich von Balthasar Neumann entworfen werden. Diese wurden aber zu Gunsten einer einfacheren Variante verworfen.
Die Kirche wird 1275 in einer Urkunde erstmals erwähnt, als Sybert von Windeck für die - offenbar zusätzlich vorhandenen - Altäre der hl. Jungfrau Mari und der hl. Katharina spendet.
Interessant sind hier zwei spätgotische Reliefs an der Außenseite des Chors der Kirche: Die Kreuzigungsszene und zwei eine Monstranz haltende Engel werden auf ca. 1490 datiert.
Eine der ursprünglichen Glocken von St. Veit stammt von Magister Cunradus aus Würzburg 1351, nebst zwei weiteren Glocken aus dieser Zeit. Diese sind aber nicht mehr erhalten.
Der Hochaltar der beiden Schreiner Hanns und Georg Neser aus Burgebrach ist von 1712/14 mit Skulpturen von Leonhard Gollwitzer. Die Seitenaltäre sind erst von 1731, die Kanzel bereits von 1710 - und ursprünglich von der Hl. Grabkirche in Bamberg. Die Orgel ist von 1975.
Einziges Relikt der mittelalterlichen Einrichtung der Kirche ist eine Figur des Hl. Kilian im Mainfränkischen Museum in Würzburg, die vermutlich unter dem Einfluss Riemenschneiders entstanden ist.
Zwei Figuren der Hl. Heinrich und Kunigunde werden als spätgotisch mit Einflüssen von Veit Stoß bezeichnet. Dabei scheint zumindest der Heinrich starke barockisierende Veränderungen erfahren zu haben. Die Figuren stammen wohl ursprünglich aus Kloster Ebrach und gelangten nach der Säkularisation über Umwege in die Kirche.
Vor der Kirche befindet sich eine Ölbergsgruppe aus der Zeit um 1480 - 1500, die vermutlich zwischen 1592 und dem Ende des 30jährigen Krieges aus Fürnbach hierher versetzt worden sind. Der Ölberg befand sich früher inmitten des Friedhofs.
Diese Gruppe wird von einem offenen, hexagonalen Steinbaldachin mit Maßwerk und Netzgewölbe überwölbt, derwiederum eine barocke Haube trägt. Eine ursprünglich zugehörige Halbfigur eines Engels mit dem Kelch in der Hand wurde im 19. Jahrhundert entfernt.
Die Figuren aus hellrotem fränkischen Sandstein trugen wohl keinerlei ursprüngliche Farbfassung wie bei anderen Ölbergsgruppen dieser Zeit üblich.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.
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