Das ehemalige Chorherrenstift St. Stephan in Bamberg ist heute eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche und dominiert neben Bamberg - Kaiserdom, Bamberg - Obere Pfarrkirche und Bamberg - St.Michael das Bild der Bergstadt Bambergs. Ursprünglich handelt es sich dabei um ein bischöfliches Eigenkloster, das spätestens 1009 gegründet wird. Eine erste Kirche an dieser Stelle wird 1020 von Papst Benedikt VIII geweiht. Von dieser ersten Kirche hat sich jedoch keine Bausubstanz bis heute erhalten. Nach Aufhebung des Stiftes 1803 wird die Kirche purifiziert und ihrer Ausstattung weitestgehend beraubt.
Die heutige Kirche mit ihrem Grundriß eines griechischen Kreuzes geht auf einen spätmittelalterlichen Bau zurück, der 1626 nach Plänen Valentin Junckers und in weiteren späteren Bauphasen überbaut wird. So stammt die Orgelempore im Westjoch wohl von Leonhard Dientzenhofer.
Einzig der Turm hat sich aus dem 13. Jahrhundert erhalten, erhält aber 1699 eine koventionelle Haube.
Trotz Purifizierung haben sich einige Altarblätter aus dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert in der Kirche erhalten. Auch die Stuckdecke stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Die Kirche wird von einer beachtlichen Zahl von Stiftskurien umgeben, die meist im 17. Jahrhundert errichtet und im 18. Jahrhundert erneuert wurden. Einige dieser Kuriengebäude enthalten noch mittelalterliche Bausubstanz wie die Curia Popponis (Oberer Stephansberg 4) oder das Tor der Curia Libhardi (Oberer Stephansberg 2), das wohl noch aus dem 13. Jahrhundert stammt. Das Tor zur Curia habitation Stae. Chungeundis (Stephansplatz 1) trägt ein mittelalterliches Relief mit einer Darstellung des Bauherrn, dem Stiftskanoniker Anton von Rotenhan (1485-96) und der namensgebenden Kunigunde.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen. |