Das Dorf im Effeltrich im Landkreis Forchheim kann für 1174 erstmals urkundlich nachgewiesen werden. Es wird jedoch vermutet, dass es auf einen deutlich älteren, zu Forchheim gehörigen, Königsbauernhof zurück geht (9. oder 10. Jahrhundert). Bereits der Name (in etwa "Ort der vielen Apfelbäume") zeigt an, dass es sich um ein lokales Zentrum des Obstanbaus handelt. Zumindest ab dem 17. Jahrhundert ist der Ort überregional für die Obstbaumzucht bekannt.
Im Wesentlichen gehörte Effeltrich durch das Mittelalter hindurch zum Bistum Bamberg und musste daher 1430 unter Zerstörungen durch die Hussiten und 1449/50 zweimal unter Zerstörungen durch Nürnberger Truppen im Ersten Markgrafenkrieg leiden. Für letztere sind 14 Tote, zahlreiche Verletzte und der Raub etlichen Viehs überliefert.
Eine Kirche ist urkundlich erstmals für 1433 in Effeltrich fassbar. Wohl in Folge der Verwüstungen im Markgrafenkrieg wurde der Aufbau der Wehrkirche beschlossen, die daher als um 1470-90 entstanden datiert wird. Im Kern geht jedoch die Bausubstanz der Kirche schon bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Die Figuren am Wehrgang (Figurengruppe Laurentius-Georg-Sebastian) sowie die farbig abgesetzte Nische mit einer Georg-Statue entstanden im frühen 16. Jahrhundert, kamen wohl aber erst später an ihre Position.
Einen Eindruck von der ursprünglichen Befestigungsanlage vermittelt der noch im Wesentlichen erhaltene Torbau an der Ostseite.
An den anderen Mauern deuten noch Kragtreppen die Nutzung an. Ursprünglich gab es wohl sogar eine Verbindung vom eigentlichen Kirchturm zum Wehrgang.
Von den Ecktürmen haben sich noch der nördliche und der westliche in ihrer ursprünglichen Form als Rundtürme erhalten, während der Südturm im Zuge des Zweiten Markgrafenkriegs zerstört und als Rechtecksturm wieder aufgebaut wurde.
Die Kirche selbst wurde mit der Entstehung der Verteidigungsanlagen stark umgebaut und erlebte zahlreiche Veränderungen in der Neuzeit, so dass zwar der Turm auf das 13./14. Jhdt. zurück geht und die Kirche das Abschlussdatum 1509 zeigt, aber besonders im Inneren ein barocker Eindruck entsteht, was besonders durch den Hochaltar um 1720/30 gefördert wird. Dieser wird jedoch von einer ganzen Reihe spätgotischer Elemente flankiert.
Das Kruzifix stammt aus der Zeit um 1500 und weist Kleeblattenden auf. Der Taufstein (nur der Stein an sich!) datiert wohl bereits älter in die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts (spätgotisches Maßwerk). Die Figuren der Seitenaltäre stammen wohl aus der Zeit um 1500. Besonders sind hier die Darstellungen der Heiligen Barbara und Katharina sowie Maria mit dem Kinde zu nennen, die einen ausgerpägten Faltenwurf an der Kleidung aufweisen.
Der Ölberg (heute an der Südseite) stammt wohl vom Meister des Ölbergs von St. Martin in Forchheim und entstand um 1520 - allerdings 1970 erneuert.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.
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