Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Franken im Spätmittelalter



Fränkische Konflikte im 15. Jahrhundert

Das 15. Jahrhundert ist ein Zeitalter eines enormen wirtschaftlichen Aufschwungs der fränkischen Städte, insbesondere natürlich Nürnbergs, das sich auf enge Beziehungen zu Italien und die rechtzeitige Einführung kaufmännischer Neuerungen wie der Verwendung der arabischen Zahlen und der doppelten Buchführung stützen kann. Politisch gesehen besteht zunächst eine weitere Rivalität zwischen den Burggrafen zu Nürnberg und der Bischöfe zu Würzburg.

1417 wird der Nürnberger Burggraf Friedrich VI zum Kurfüsten von Brandenburg erhoben. Dynastisch bedingt hat sich dieser im bayerischen Erbfolgekrieg auf die Bayerisch-Landshuter Seite gestellt, was nun 1418-1421 zur öffentlichen Auseinandersetzung mit Herzog Ludwig dem Bärtigen von Bayern-Ingolstadt führt, dem sog. „Scheltbriefwechsel“.

Um 1420 eskaliert der Konflikt zwischen den (Hohen-)Zollern und den Wittelsbachern, was zur Zerstörung der Nürnberger Burggrafenburg durch den bayerischen Pfleger zu Lauf und in der Folge zum Verkauf von Burg und Amt durch die Zollern an die Stadt Nürnberg im Jahre 1427 erfolgt. De facto erlischt damit die bis dahin bedeutende Burggrafschaft und splittert zunächst in die Linien der mittelfränkischen Besitzungen als Grafschaft Ansbach und der oberfränkischen Besitzungen als Grafschaft Kulmbach auf.

Die Hussitenkriege zwischen 1419 und 1439 – die mit dem berühmten Prager Fenstersturz eingeleitet werden – bewegen das Reich als Ganzes. Auch Franken bleibt nicht unberührt, kommt es doch in Folge des Hussitenzuges 1429/1430 auch zu Kampfhandlungen und schweren Verwüstungen im oberfränkischen Gebiet - bis hin zur Besetzung Bambergs - und dem Vogtland.
Im Gegensatz dazu bildet Franken, ins. Nürnberg, eine wichtige Basis der Reichsoperationen gen Böhmen. Bereits 1420 beteiligt sich ein fränkisches Aufgebot am ersten Kreuzzug gegen die Hussiten. Im Lied über den Sieg der Hussiten bei Taus 1431 beschreibt Laurentius ausführlich die Niederlage und Demoralisierung der Nürnberger Truppen.

1424 kommt es zu einer weiteren Auszeichnung der Bedeutung Nürnbergs für das Reich. Kaiser Sigismund verfügt, dass künftig die Reichsinsignien in Nürnberg aufzubewahren seien.

Als eine der bedeutenderen lokalen Auseinandersetzungen neben der Zerschlagung der zollerschen Besitzungen ist die Fehde zwischen Rothenburg und den Grafen von Wertheim 1427 zu nennen.

Zwischen 1440-1470 ist nun eine neue Phase im intraregionalen Bündniswesen zu beobachten: Territoriale Überlegungen und das eigene Überleben stehen jetzt im Vordergrund, insbesondere für die Ritterschaft.
Zugleich setzt in der Mitte des 15. Jhdts. eine Modernisierung der Verwaltung in den beiden großen Bistümern ein. Ab 1443 ist dauerhaft ein Kanzler im Bistum Bamberg nachgewiesen, ab den 1460ern auch in Würzburg.

Albrecht Achilles, Schwanensordensaltar St. Gumbert, Ansbach, 1484 Seit 1440 regiert in Ansbach der zollersche Graf Albrecht „Achilles“ (1414-1486), der die regionale politische Landschaft des 15. Jhdts. prägen sollte wie kein Anderer. 1464 übernimmt er die Grafschaft Kulmbach von seinem Bruder und wird 1470 mit dem Erbe Brandenburgs in den Rang eines Kurfürsten erhoben. Diesen Kurfürstentum Ansbach-Brandenburg wird sich zur festen Größe in Franken etablieren.

Angetrieben durch einen außergewöhnlichen Ehrgeiz ist es sein Bestreben, den Verkauf der Nürnberger Besitzungen der Zollern von 1427 rückgängig zu machen und ein Herzogtum Franken als Territorialstaat zu gründen. 1449/50 eskaliert der Konflikt mit der Freien Reichsstadt Nürnberg im sog. Ersten Markgrafengebiet, der nicht nur Nürnberger Gebiete, sondern auch weite Landstriche des Bistums Bamberg verwüstet.
Der Angriff auf die Festung zu Nürnberg mit geschätzt 7.000 Mann scheitert jedoch, und im Friedensvertrag zu Bamberg muss Albrecht die zwischenzeitlich eroberten Gebiete wieder abtreten.

Auch in der Folge scheut Albrecht nicht vor einer aggressiven Außenpolitik zurück und so kommt es 1459-63 im Bayerischen Krieg (Fürstenkrieg) zur offenen Auseinandersetzung mit dem Wittelsbacher Ludwig dem Reichen von Bayern-Landshut. Dabei werden Teile des Eichstätter Bistums und der oberfränkischen Besitzungen (Sechsämterland) in Mitleidenschaft gezogen. Zwar gewinnt Albrecht Kaiser Friedrich III zur Unterstützung seiner Sache, letztlich muss er sich aber mit einem Vergleich zufrieden geben. Im Prager Frieden von 1463 muss er sich der Rother Richtung von 1460 unterwerfen und die uneingeschränkte Gerichtshoheit Bayerns in bayerischem Gebiet anerkennen.

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