Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal  
Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Franken im Frühmittelalter

Ethnische Genese

Das Gebiet des heutigen Franken ist am Übergang von der Antike zum Mittelalter elbgermanisch tradiert besiedelt, wobei besonders Verbindungen zu den Thüringern und Böhmen zu beobachten sind. Im frühen 6. Jhdt. verstärkt sich der rheinfränkische Einfluss, v.a. im heutigen Unterfranken und bis zur Donau hinab, wo zugleich alamannische Einflüsse greifbar werden. Hingegen bleibt Oberfranken zunächst rein elbgermanisch geprägt

Charakteristisch für das 7. Jhdt. ist die Neuanlage zahlreicher Höhenburgen, z.B. auf dem Staffelberg. An der Ostgrenze des fränkischen Reiches gelegen, kommt es in Franken zu Kämpfen mit Awaren und Slawen, wobei besonders die legendäre Niederlage König Dagoberts bei der in ihrer Lage umstrittenen Wogastisburg im Jahre 632 hervorzuheben ist. In die 2. Hälfte des 7. Jhdts. fällt das Wirken des Missionars Kilian in Franken, der heute als Schutzpatron Frankens, insb. aber Würzburgs, gilt.

Im 8. Jhdt. zeigt sich Franken mischbesiedelt, wobei neben elbgermanischen und rheinfränkischen Gruppen auch bayrische, alamannische und vor allem thüringische Einflüsse greifbar sind. Letztere manifestieren sich in der Herrschaft der Hedenenfürsten im unterfränkischen Raum. Durch diese innere Zerfaserung ist die Region Franken auch für die späten Merowinger und frühen Karolinger nur schwer zu fassen und bleibt bis in die Mitte des 8. Jhdts. hinein ein Randgebiet des Reiches.

Einfacher zu fassen für das Königtum, aber faktisch noch ohne machtpolitische Festigung, sind die neu eingerichteten Bistümer Würzburg und Eichstätt, die zunächst mit der inneren Konsolidierung beschäftigt sind. Beide Bistümer werden im Jahre 741 unter Wirken des Missionars Bonifatius gegründet und reihen sich damit in die Gründung einer Kette von Bistümern im bayrischen Raum ein.

Parallel zur germanischen Mischbesiedlung kommt es ab dem 8., v.a. aber im 9.-11.Jhdt. verstärkt zur Ansiedlung von Slawen im heutigen Oberfranken und der Oberpfalz. Schwerpunkte hierbei sind das Obermaingebiet und der Nordgau. Eine Westgrenze ist in der Linie Forchheim-Staffelstein zu sehen. Vermutlich läuft diese Besiedlung in mehreren großen Wellen ab.
Die slawischen Siedler finden bereits gefestigte politische und kirchliche Verhältnisse vor, was sie oft in eher ungünstige Siedlungslagen drängt und dazu bringt, westliche Traditionen zu übernehmen. So ist im Franken des 7.-9. Jhdt. eine Unterscheidung alter elbgermanischer, rheinfränkischer, alamannischer, thüringischer und slawischer Volksgruppen allein auf Grund archäologischer Befunde oft nicht mehr sauber möglich.

Eine Hilfe bei der Unterscheidung frühgermanischer, fränkischer und slawischer Ortsgründungen könnte in der Etymologie zu suchen sein, da sich in Franken offenbar meist die ursprünglichen Namen bis heute erhalten haben. Grob vereinfacht lassen sich germanische Siedlungen durch die Suffixe –heim und –ing(en)/ungen identifizieren, die sich vor allem im westlichen und südwestlichen Franken finden lassen, während sie im heutigen Oberfranken kaum auftreten, wo eher das Suffix –dorf dominiert. Slawische Ortsnamen hingegen finden sich dort vor allem in siedlungsunfreundlichen Lagen oder als Mischform mit dem deutschen –dorf, was auf eine Mischbesiedlung besonders in der Region zwischen Pegnitz und dem Obermaingebiet hindeutet. Ebenfalls etymologisch zu begründen ist die These, dass ab dem 12. Jhdt. offenbar keine slawischen Neugründungen mehr in Franken auftreten.

 Seite 1 von 2 Seiten >>