Das Gebiet rund um Kemmern nördlich von Bamberg wird bereits in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Die Ortschaft taucht erstmals in einer Urkunde 1017 unter dem Namen Camerin auf, als vier Fischer aus dem Ort vom Bistum Würzburg an das Bistum Bamberg übertragen werden. In der Folge gehört das Dorf zum Bamberger Domkapitel, kann sich aber zu Teilen selbst verwalten und verfügt im Spätmittelalter sogar über rudimentäre Verteidigungsanlagen mit einem Wassergraben und drei Torhäusern. Aus dem Dreißigjährigen Krieg ist bekannt, dass in Folge schwedischer Zerstörungen von 68 zum Domkapitel gehörenden Häusern noch 26 bewohnt werden.
Die heutige katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul enthält als älteste Elemente des Turmes noch Architekturbaldachine aus dem 13. Jahrhundert. Als ältester Teil des Kirchengebäudes hat sich der kreuzrippengewölbte Chor aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Bei einem Umbau 1838 wird das Langhaus verlängert und der Turm gebaut.
Die Altarausstattung der Kirche stammt von 1730 und enthält im linken Seitenaltar eine Kreuzgruppe von Leonhard Gollwitzer um 1760. Unter den zahlreichen Figuren in der Kirche befindet sich eine Darstellung des heiligen Urban aus dem 15. Jahrhundert.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen. |