Bei der Rückübereignung Forchheims an das Bistum Bamberg im Jahre 1062 erscheint unter den 37 zur Ausstattung zählenden Orten auch ein "Wisentouua", das aber bei der ursprünglichen Schenkung Forchheims an das Bistum 1007 nicht erwähnt wird. Daher wird die Entstehung einer Ortschaft Wiesenthau (am Südhang der Ehrenbürg) irgendwann zwischen diesen beiden Zeitpunkten angenommen.
Die heutige Pfarrkirche St. Matthäus war ursprünglich die Schloßkapelle von Schloß Wiesenthau, was die Überbleibsel eines wohl hölzernen Zugangs im Obergeschoss des Turms zeigen. Über den genauen Zeitpunkt der Ersterrichtung kann nur spekuliert werden, jedoch existiert eine Urkunde aus dem Jahr 1410, in der sie erwähnt wird. Von diesem Bau ist jedoch keine Substanz mehr erhalten. Vielmehr sind die ältesten spätgotischen Elemente - die Westfassade und der Turm - in das Jahr 1525 zu datieren. Das Langhaus hingegen wird im 19. Jhdt. grundlegend erneuert und ausgebaut, nachdem die Seitenwände bereits 1573 komplett neu errichtet worden sind.
Die Innenausstattung wird von drei Altären des 17. Jhdts. geprägt und zeigt einige beachtliche neuzeitliche Skupturen, darunter eine Hl. Ottilie Friedrich Theilers (ca. 1800) und vier Epitaphien der Familie der von Wiesenthau aus dem späten 16. und 17. Jhdt.
Zwischen diesen neuzeitlichen Figuren finden sich auch einige spätgotische Kunstwerke, wie der Hl. Sebastian im rechten Nebenaltar (vermutlich um 1500 entstanden und aus der Kirche von Hetzelsdorf überführt), ein Vesperbild (ebenfalls ca. 1500), die Figuren Johannes' und Michaels seitlich am Hochaltar (ebenfalls ca. 1500) und eine Muttergottes im Strahlenkranz (vermutlich aus der Werkstatt Hans Nußbaums, frühes 16. Jhdt.). Die wohl älteste Figur der Kirche ist der Evangelist Matthäus auf der neuzeitlichen Kanzel (ca. 1470/80).
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.
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