Im Jahr 1075 wird der Edelfreie Wirint von Waischenfeld vom Bamberger Bischof Hermann mit Kirchengütern ausgestattet. Vermutlich wird er genau wegen diesen Gütern 1079 von Papst Gregor VII mit dem Kirchenbann belehnt. Zum Bau einer Burganlage kommt es aber erst um 1100 in Form eines einzelnen "Alten Hauses". Für 1122 ist die erste urkundliche Erwähnung des Namens Wischinvelt überliefert. Jedoch stirbt dieses Geschlecht um 1216-19 mit dem Tod Ulrichs. Erben werden die Schlüsselberger.
Der bedeutendste Vertreter der Schlüsselberger, Konrad, baut nun 1307-47 die Burg Waischenfeld zum zweiten Hauptstandbein neben der Neideck aus. Nach dessen Tod gerät die Waischenfeld ans Bistum Bamberg und wird Amtssitz. Der Ort Waischenfeld selbst wird im 14. Jhdt. zur Stadt erhoben und erhält eine Stadtmauer.
Im Jahr 1430 kommt es zur Eroberung des Ortes Waischenfeld durch die Hussiten. Die Burg bleibt jedoch, wie auch im Bauernkrieg 1525 ohne Zerstörungen. Durch Brand beschädigt wird sie hingegen im zweiten Markgrafenkrieg 1553, während sie den Dreißigjährigen Krieg unversehrt übersteht. Das heutige Oberamtsschloss wird 1754-56 errichtet. Nach der Auflösung des bischöflichen Amtes 1803 kommt es im 19. Jhdt. zum Verfall der Anlage, u.a. durch Nutzung als Steinbruch. Umfangreiche Sanierungsarbeiten finden erst 1978-82 statt.
Die Umfassungsmauern des Burghofes mit ihren Rundtürmen stammen aus dem Spätmittelalter / der frühen Neuzeit, ebenso die Übergänge zur Stadtmauer Waischenfelds.
Wahrzeichen von Burg uns Stadt Waischenfeld jedoch ist der sog. "Steinerne Beutel", ein ca. 18m hoher, heute isoliert stehender Turm, der ursprünglich mit der Umfassungsmauer verbunden war. Der romanische Rundturm stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert.
Die Unterburg befindet sich ursprünglich in dem Bereich, wo heute die Pfarrkirche St. Johannes d.T. steht. Diese ist ein Bau von 1550-52. Im Inneren entstammt die Ausstattung im Wesentlichen dem Jahr 1896. Eine ursprünglich in der Kirche stehende halblebensgroße Muttergottes aus der zweiten Hälfte des 14. Jhdt. wurrde gestohlen. Heute beherbergt die Kirche noch eine Plastik der Anna Selbdritt von ca. 1500 und eine Pietà von ca. 1515.
Der Ölberg der Kirche stammt aus dem Jahr 1500. Die spätgotische Annakapelle hinter der Kirche hat einen Altar von ca. 1660 mit einer spätgotischen Anna Selbdritt.
An der Stelle der heutigen Stadtkapelle St. Laurentius ist bereits für 1482 eine Kapelle bezeugt. Allerdings stammt der heutige Bau vermutlich erst von 1641 und zeigt Einrichtung aus dem 18. Jhdt. Ausnahme ist eine Marienfigur von ca. 1500.
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