Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Kronach zeigt noch gut die verschiedenen Bauperioden aus der Gotik.
Die ältesten Teile des heutigen Gebäudes befinden sich im Bereich des Chores und stammen aus dem frühen 14. Jahrhundert. Auch der Turm datiert bis ins 14. Jahrhundert zurück: Berichte zeigen, dass er bereits um 1345 bis zum vierten Geschoss fertig gestellt war. Die oberen beiden Geschosse stammen aus einer Bauphase von 1551-58. Ein Bericht zeigt, dass das Langhaus eines Vorgängerbaus 1404 in Folge seines hohen Alters einstürzte, weshalb es 1406/08 zum Neubau eines dreischiffigen Baus mit Kreuzgewölben in den Seitenschiffen kommt.
Der Westbau ist chorartig ausgeführt und wird 1510/20 im Stil der obersächsischen Tradition begonnen, mit dem Ziel, diesen Stil planmäßig auf die gesamte Kirche auszudehnen. Doch dazu wird es nicht kommen: Er wird erst nach 1630 fertiggestellt. In diesem Westbau befindet sich nach Norden hin ein Johannes-Portal, in das eine Figur des Johannes von 1498 (Hans Hartlin) integriert ist.
Die Kirche wird von der ehemaligen Friedhofsmauer eingerahmt, in der sich zahlreiche Beschriftungen befinden.
Das Kircheninnere hat viele Renovierungen erfahren und zeigt heute eine moderne Ausstattung, u.a. einen neugotischen Hochaltar von 1870 mit Elementen des Kronacher Bildhauers Heinrich Schreiber von 1980.
An der Südwand des Langhauses befindet sich eine Sakramentsnische aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In der Sockelzone dieser Nische ist ein Relief mit einer Darstellung der drei Grabeswächter.
Das oktogonale Sandstein-Taufbecken in der Kirche stammt aus der Zeit um 1560 und zeigt auf nachgotischen Maßwerksblenden u.a. ein Relief der Taufe Christi und das Wappen des Hochstiftes Bamberg. Auch ein Sandstein-Opferstock in der Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert (1572). Das Epitaph von Caspar und Margaretha von Schaumberg stammt von 1580.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.