Kloster Ebrach kennt heute in Oberfranken eigentlich jeder. Nicht so jedoch Klosterlangheim. Dabei handelte es sich hierbei um eines der größten Zisterzienserklöster in Franken, durchaus vergleichbar mit Ebrach, das das Mutterkloster von Klosterlangheim darstellt. 1132/33 erfolgt die Gründung unter Bischof Otto I (dem Heiligen) von Bamberg. Der erste Kirchenbau - vermutlich noch eine Basilika - wird 1154 vollendet, das eigentliche Kloster 1193.
Es folgen einige Umbauten: 1316 wird ein weitgehender Umbau der Kirche geweiht; nach dem Bauernkrieg 1525 müssen umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen nach Verwüstungen durchgeführt werden. Den entscheidenden Eingriff nimmt jedoch der Barock vor: Das Konventshaus wird 1689/91 neu errichtet, vermutlich nach Plänen Johann Leonhard Dientzenhofers. Der eigentliche Konventsbau wird 1700-1742 nach Plänen Gottfried Heinrich Krohnes und Balthasar Neumanns unter der Leitung Krohnes erneuert. Entgegen Plänen Neumanns wird die Kirche erst in den 1770er/80er Jahren nach Plänen Lorenz Finks mit einer schlichten klassizistischen Fassade versehen, wie auch einige neue Gebäude der 1790er dem Klassizismus folgen.
1802 brennt ein Teil der Gebäude nieder, der Wiederaufbau wird im Zuge der Säkularisation 1803 abgebrochen. In dieser Phase werden Ruinen (u.a. der Kirche) und ein Teil der Gebäude abgetragen, so dass das heutige Erscheinungsbild der ehemaligen Klosteranlage nur noch einen Teil des ursprünglichen Klosters wiedergibt. Der gezeigte Plan gibt einen Eindruck, was noch erhalten ist.
Das sicherlich größte Gebäude ist der ehemalige Ökonomiehof, der allerdings erst von ca. 1700 stammt und durch die Arbeiten Krohnes und Finks umgestaltet wurde. Auch die angrenzenden Wirtschaftsgebäude - Wagenremise, Ochsenmühle, Backhaus, Bräuhaus - stammen erst aus dem 18. Jahrhundert.
Die heutige Kirche von Klosterlangheim ist nicht die mittelalterliche Kirche des Klosters. Vielmehr handelt es sich dabei um die ehemalige Friedhofskirche St. Michael, die St. Maria, Petrus und Bernhard geweiht ist. Der heute sichtbare Bau ist dabei ein Neubau aus dem 17. Jahrhundert (unter Einflüssen Giovanni Bonalinos) an Stelle eines Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert. Der Hochaltar ist neugotisch, Seitenaltäre um 1720, Kanzel aus dem späten 18. Jahrhundert.
Vom Konventsgebäude sind nur noch Teile des Südflügels mit zwei Pavillons erhalten. Diese Teile zeigen deutlich die Handschrift Krohnes unter dem Einfluss Pöppelmanns.
Aus mittelalterlicher Sicht gibt es nur noch ein trauriges Relikt in Klosterlangheim - dieses ist jedoch umso bedeutender: Die Katharinenkapelle - inzwischen profanisiert und wohl als Scheune benutzt - ist einer der wenigen romanischen Kirchenbauten in Oberfranken, von dem sich aber leider auch nicht mehr viel erhalten hat. Das Gebäude wird wohl bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet und trägt heute das Wappen der abgebrochenen Klosterkirche. Das Gewölbe wurde zwischenzeitlich ausgeschlagen, das Portal in ein Berliner Museum gebracht.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.
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