Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Egloffstein - Burg Egloffstein

Wappen der Familie von Egloffstein Die Burg Egloffstein - eine typische Spornburg auf einer felsigen Bergnase hoch über dem Trubachtal - geht namentlich auf einen Agilolf zurück - ohne aber zu verraten, wann dieser gelebt hat. In den Urkunden ist der Name erstmals 1180 und 84 anzutreffen, als Herkunftsort eines Heinricus de Hegelofuesten bzw. Heinricus de Agilulfi.

Burg Egloffstein vom Tal aus gesehen Einen konkrekten schriftlichen Hinweis auf die Burg gibt es jedoch erst im 14. Jhdt. 1358 stiftet ein Albrecht II. von Egloffstein eine Kaplanei in der Burgkapelle, die sich zu diesem Zeitpunkt vermutlich in der Unteren Kemenate befindet, an der Stelle der heutigen Pfarrkirche. Der Kaplan selbst erhält das Gütlein "über dem Brunnen" - dem herrschaftlichen Marktbrunnen von Egloffstein, der heute nicht mehr existiert. Der Stiftungsurkunde zu Folge soll er "der Messe fleißig sein, in der Woche mag er einen oder zwei Tage ruhen. [...] Er soll das Volk an dem Berg Egloffstein, das zu der Veste gehört, bewahren mit der Beicht und allen Gottesrechten."

1372 kommt es zu einer bedeutenden Wende in der Burggeschichte: Götz von Egloffstein, eigentlich auf Burg Leienfels sesshaft, verlegt in einer Fehde mit dem Bamberger Bischof Lamprecht von Brun seinen Sitz auf die Egloffstein. Um Schaden von der Sippe abzuwenden, wird er aus dem Familienverband ausgeschlossen. Dennoch erfolgt 1376 die erzwungene Öffnung des bis dahin freieigenen Teils der Burg gegenüber dem Bamberger Bischof unter Seybot II.

Über die Stellung der Egloffstein im Städtekrieg und während des Hussiteneinfalls existieren wohl keine Aufzeichnungen mehr. Jedoch ist bekannt, dass im Ersten Markgrafenkrieg Nürnberger Fußtruppen die Burg vergeblich belagern, wohl aber das zugehörige Dorf brandschatzen.

Burg Egloffstein im Egloffsteiner Gesangsbuch von 1764Zu Beginn der Neuzeit gelangen die letzten freieigenen Teile an das Hochstift Bamberg (wohl aus Geldnot). Im Bauernkrieg 1525 wird die Burg niedergebrannt. Den Zweiten Markgrafenkrieg übersteht sie zwar, wird aber 1563 durch den Bamberger Bischof besetzt, als Familienmitglieder der von Egloffstein vorm Reichskammergericht stehen und das Lehen für verfallen erklärt wird. Weitere Verwüstungen folgen 1632 und 45 im Dreißigjährigen Krieg, wonach die beiden Vorhöfe ausgelassen werden und die Burg somit deutlich an Ausdehnung einbüßt.

Umfangreiche Umbauten erfolgen im 18. und 19. Jhdt, u.a. der Neubau der heutigen Pfarrkirche St. Bartholomäus. Dennoch ist die Burg heute eine der wenigen Burgen der Fränkischen Schweiz, die seit dem Mittelalter durchgehend in den Händen der selben Familie liegt. Deren hier gezeigtes Wappen zeigt einen schwarzes Bärenkopf mit roter Zunge auf silbernem Hintergrund. Der heutige Markt Egloffstein unterhalb der Burg hingegen zeigt diese Farben invertiert: silberner Bärenkopf auf schwarzem Hintergrund.

Burg Egloffstein Burg EgloffsteinDie heutigen Gebäude der Hauptburg entstammen noch der mittelalterlichen Burg. So geht die sog. Alte Kemenate, der viergeschossige Hauptbau der Burg, wohl im Kern bis ins 12.Jhdt. zurück. Das zweite größere Gebäude ist die Neue/Lange Kemenate, die ebenfalls im 12 Jhdt. begonnen, um 1482-93 ausgebaut und mit dem Turm versehen wurde. Weitere, jüngere, Gebäude runden den Gesamteindruck der Burg ab.

 

Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen und für weitere Informationen (z.B. über Besichtigungen oder Führungen) auf die Homepage der Burg verwiesen.


Stand 22.12.2016 23:50:04 Uhr