Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Kulmbach - Plassenburg

Plassenburg über Kulmbach Innenhof auf der Plassenburg Innenhof auf der PlassenburgDie Kulmbacher Plassenburg gehört im Spätmittelalter zu den oberfränkischen Machtzentren, wie auch der Eintrag auf der Ebstorfer Weltkarte zeigt. Erstmals erwähnt wird die Burg 1135 als Besitzung der späteren Andechs-Meranier und ist Sitz einer Ministerialenfamilie "von Plassenberg". Mit dem Aussterben des Geschlechts 1248 fällt die Plassenburg bei der Aufteilung des Erbes als Residenz an die thüringischen Grafen von Orlamünde. Ab 1340 gehört die Burg als Nebenresidenz den Burggrafen von Nürnberg und damit den Zollern, für deren Macht die Plassenburg einen wichtigen Stützpfeiler bildet. 1398 erbt Johann III "das Land auf dem Gebirg" nach dem Tode seines Vaters Friedrich V und wählt die Burg zu seiner Residenz, bis diese 1603 nach Bayreuth verlegt wird.

Zur Verwaltung der oberfränkischen Besitzungen führen die Markgrafen 1421 einen "Hauptmann auf dem Gebirg" ein, dessen Sitz die Plassenburg ist. 1430 kommt es zum erfolglosen Angriff der Hussiten auf die Burg.


Darstellung der Plassenburg im Zustand vor 1554 als Kupferstich Merians, ca. 1656 Nach dem bastionsartigen Ausbau der Burg um 1550 und der Niederlage des Albrecht Albikiades im Zweiten Markgrafenkrieg wird die Burg 1554 geschleift und 1562 unter Caspar Vischer im Stil der Renaissance wieder aufgebaut, der sich bis heute in der Anlage erhalten hat, so dass die Burg an sich heute keinen Eindruck ihres Aussehens im Mittelalter mehr vermitteln kann. Ein Bild von der spätmittelalterlichen Burg (mit den Modifikationen um 1550) vermag jedoch ein Kupferstich Merians von 1656 zu geben, der sich auf den Stand vor der Zerstörung beruft.

Zum Schmökern: Einen ausführlichen Abriss zur Geschichte der Burg gibt der Verein Freunde der Plassenburg e.V. auf seinen Seiten und hier.


Auf den Spuren des Mittelalters wäre die Plassenburg also nur bedingt interessant - wären da nicht die Museen, die dort seit 1996 eingerichtet sind. Aber auch hier muss der geneigte Besucher selbst über die Relevanz entscheiden:

Das Landschaftsmuseum Obermain beherbergt neben einer Insektensammlung, einer Gewürzausstellung und einer Reihe neuzeitlicher Zunftabzeichen als Highlight bzgl. des Mittelalters eine Replik der Ebstorfer Weltkarte. Dies wäre streng genommen der einzige Grund, warum die Spuren des Mittelalters noch auf die Plassenburg führen würden - wäre da nicht die noch recht junge vor- und frühgeschichtliche Abteilung. Diese zeigt u.a. eine ganze Reihe von Funden aus dem Bereich der slawischen Besiedlung des Obermaingebietes in Früh- und Hochmittelalter und ist daher durchaus einen Besuch wert.

Zudem sind auf der Plassenburg noch Ausstellungen der Staatlichen Museen (neuzeitliche Prunkzimmer, Waffensammlung), das Armeemuseum Friedrich der Große (mit einer umfangreichen Ausstellung zum altpreußischen Militär) und das Deutsche Zinnfigurenmuseum untergebracht.

Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.


Stand 03.01.2017 21:42:09 Uhr