Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Baiersdorf - St. Nikolaus

Wappen der Stadt Baiersdorf in Mittelfranken Turm von St. Nikolaus in Baiersdorf Die heutige Meerrettichstadt Baiersdorf erhält wohl bereits 1353 unter König Karl IV. Stadtrecht, was wohl mit der Lage nahe der Regnitz zu begründen ist. Zu diesem Zeitpunkt ist Baiersdorf den Ländereien der Nürnberger Burggrafen zuzurechnen. Es erfolgt die Einsetzung eines Amtmanns.

Der heutige Stadtteil Wellerstadt ist bereits in den Schenkungsurkunden Heinrichs II an Bamberg zu finden und daher für 1007 nachweisbar. Baiersdorf selbst findet seine Ersterwähnung in einer Urkunde Heinrichs IV. Nach einer Interimsphase 1133-58, in der Baiersdorf von Bamberg zum Kloster Münchaurach kommt, gerät es an die Nürnberger Burggrafen, deren Besitzung es durch das restliche Mittelalter hindurch bleiben wird. 1391 geraten die letzten Besitzungen Münchaurachs in Baiersdorf an die Zollern.

Das burggräfliche Schloss Scharfeneck (1368 erstmals als "Veste Baiersdorf" erwähnt) war im 15. Jhdt. zeitweise Sitz der zollernschen Markgrafen, wurde aber leider in der frühen Neuzeit wiederholt zerstört, so dass heute nur noch ein Gedenkstein an dieses Gebäude erinnert.

Kehrseite der hohen Bedeutung für die Zollern ist die wiederholte Zerstörung des Ortes: 1388 durch Nürnberger Truppen (also der Stadt Nürnberg), 1449 im Ersten Markgrafenkrieg, 1461 durch Herzog Ludwig IX von Bayern, 1474 durch ein Feuer.

St. Nikolaus in Baiersdorf Wie in vielen Städten der Region ist auch hier die evangelisch-lutherische Kirche die Ältere (die katholische Kirche St. Josef stammt trotz ihres romanischen Aussehens aus dem 20. Jahrhundert). Der Turm von St. Nikolaus überstand den Stadtbrand von 1474 und entspricht wohl im Wesentlichen der ursprünglichen Pfarrkirche, die um 1100 gegründet wurde.

Innenraum von St. Nikolaus in Baiersdorf Auch hier wird man zunächst von der barocken Einrichtung erschlagen, die von der Emporenmalerei des Kulmbachers Johann F. Pippig bestimmt wird (spätes 17. Jahrhundert).









Ein genauerer Blick auf den Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert wird jedoch überraschen: Hier wurden einige Elemente verwendet, die bereits deutlich älter sind.

Abendmahlsrelief in Baiersdorf (ca. 1510) Allen voran ist hier ein Abendmahlsrelief zu nennen, das aus der Zeit um 1510 stammt.




Evangelisten an der Kanzel in Baiersdorf Die eingebaute Kanzel aus der Renaissance zeigt vor allem Darstellungen der Evangelisten Markus und Lukas.






Johannes der Täufer in Baiersdorf Moses in Baiersdorf Auch die flankierenden Figuren Moses' und Johannes des Täufers stammen aus der frühen Neuzeit und wurden bei der Neuanlage des Kanzelaltars wiederverwendet.

Maria Magdalena in Baiersdorf Die einzeln angebrachte Figur der Maria Magdalena (Holz) stammt wohl ebenfalls aus der Zeit um 1500.

Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite verweise ich auf Quellen.

Stand 12.11.2012 23:02:50 Uhr