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Tuchproduktion in Nürnberg
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Spätmittelalterliche Färbemittel
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Windsheimer Löffelfunde
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Entwicklung der Tuchproduktion
Im späten 14. frühen 15. Jhdt. handelt es sich bei Nürnberg um das bedeutendste Tuchmacherzentrum Süddeutschlands und lässt damit Frankfurt hinter sich. Die Produktion liegt zwischen 1377-97 pro Jahr im Schnitt bei 3267 Tuchen, was ca. 68.500 Meter Stoff bedeutet. Im selben Zeitraum liegt die Produktion in Köln bei ca. 290.000 Metern, in Straßburg bei 37.500 Metern.
Mitte des 15. Jhdts. erlebt die Produktion einen kurzen Rückgang, bevor Nürnberg das Goldene Zeitalter der Tuchproduktion im späten 15. und frühen 16. Jhdt. erlebt, das es neben Görlitz zum wichtigsten Zentrum der Tuchproduktion in Deutschland macht. Im Zeitraum von 1470-1540 werden in Nürnberg und seinen Vororten pro Jahr 14000 Stück Tuche produziert. Die wichtigsten Abnehmer in dieser Zeit liegen im Südosten: Prag, Wien, Ofen, Pressburg, Ungarn im Allgemeinen. Zudem werden Nürnberger Tuche auf der Leipziger Messe gehandelt.
Im 16. Jhdt. führen verschiedene Faktoren zu einem starken Rückgang der Tuchproduktion in Nürnberg: Verlust des Absatzmarktes (Besetzung Ungarns durch die Türken), lokalpolitische Umwälzungen (2. Markgrafenkrieg) und Konkurrenz durch die Englischen Tuche.
Wirft man einen Blick auf die Tuchpreise, so stellt man fest, dass Nürnberger Tuche generell nur etwa halb so teuer sind wie englische und brabantische Tuche. Über den Import ausländischer Tuche geben die Zolltarife Aufschluss, bei denen bereits für 1340 Tuche aus den Orten Tournai, Ypern, Gent, Mecheln, Löwen, Huy, Köln, Arras, Mainz, Friedberg und generell England genannt werden.
Leinwand und Barchent haben im 14. und 15. Jhdt. jeweils einen deutlich niedrigeren Zollpreis als Wolltuche.
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