Lange, bevor Levi Strauss hier das Licht der Welt erblickt, wird der heutige Markt Buttenheim vermutlich bereits in der Merowingerzeit um 550 gegründet. Vermutlich wird hier um 800 herum eine jener 14 Kirchen errichtet, die Karl der Große zur Missionierung der Slawen einrichten lässt. Die erste urkundliche Erwähnung des "Heim des Botho" ist jedoch erst für 1017 greifbar. Als größter Ort zwischen Bamberg und Forchheim profitiert Buttenheim im Mittelalter vom regen Handelsverkehr auf der Nord-Süd-Achse entlang der Regnitz.
Für 1304 ist die Herrschaft der Herren von Schlüsselberg in Buttenheim nachgewiesen. Diese werden nach ihrem Aussterben von den Stiebar abgelöst, die im Späten Mittelalter einen bedeutenden Machtfaktor im Bistum darstellen. Ab 1761 fiel die Grundherrschaft an die Herren von Seefried, die auch heute noch das Schloß bewohnen.
Das Obere Schloß (auch Deichselburg genannt) ist ein Opfer des Bauernkriegs 1525. Dieses hatte wohl eine rechteckige Form mit vier Ecktürmen. Im Gegensatz dazu steht das Untere Schloß noch heute. Allerdings handelt es sich dabei um einen Neubau aus dem Jahr 1774. Lediglich im rückseitig angebauten Turmbau ist noch mittelalterliche Bausubstanz erhalten.
Die Pfarrkirche St. Bartholomäus könnte also eine der Slawenkirchen Karls des Großen sein. Leider stammt das heutige Langhaus aus der Phase 1754-57. Jedoch sind die unteren Partien des Turms bereits aus dem 12./13. Jahrhundert mit einem frühgotischen Gewölbe um 1300 und den oberen Geschossen 1513 bzw. 1608.
An diesen Turm schließt sich die Sakristei an, an der sich ein Brauthäuslein mit einem mittelalterlichen Altar befindet. Daneben ist an der Außenmauer eine gotische Friedhofleuchte angebracht.
Im Inneren präsentiert sich die Kirche im Gewand des Rokoko (2. Hälfte 18. Jahrhundert). Auch der Altar in der Turmkapelle passt sich in dieses Bild ein.
An den Wänden befinden sich einige mittelalterliche Kunstwerke: Zunächst ist da eine Vespergruppe in der Art des Hans Nußbaum hervorzuheben, die aus der Zeit um 1500 stammt.
Das Kruzifix in der Turmkapelle ist spätgotischen Typus.
Dieses Kruzifix wird von zwei nicht dazugehörigen Figuren flankiert, die Maria und Johannes darstellen und vermutlich aus der Zeit um 1500 stammen.
Eine Besonderheit in der Kirche von Buttenheim ist die Anwesenheit einiger Steingrabmäler der Stiebar. Die Grabmäler für Elisabeth und Heinrich (beide 1507 gestorben) stammen vermutlich aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders. Albrecht (gestorben 1491) wird dem Meister des Ansbacher Schwanenritterordens zugeordnet. Anna (gestorben 1494) stammt evtl. aus der Vischerhütte.
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