Reckendorf nördlich von Bamberg wird 855 ersterwähnt: Eine Abschrift des Codex Eberhardi von ca. 1160 spricht für 855 davon, dass ein gewisser Recko dem Kolster Fulda zwei Anwesen in Urdorf (Euerdorf in Unterfranken) sowie ein Dorf mit seinem eigenen Namen - Reckendorf - stiftet, um das Seelenheil für sich und seine Mutter zu sichern.
Wie viele Dörfer in der Region entwickelt es sich im Hochmittelalter zum Ganerbendorf mit vielfach geteilten Besitzungen: So ist bekannt, dass seit 1303 Teile des Ortes im Besitz des Bistums Würzburg sind und dass die Grafen von Truhendingen ihre Besitztümer Ende des 14. Jahrhunderts an das Hochstift Bamberg veräußern. Seit 1349 ist der Ort der Sitz der Herren von Schöfstall. Diese Vasallen der Truhendinger sterben 1544 aus; später fällt das Rittergut u.a. an die Freiherren von Wiesenthau, die von Modersbach, die Lechner von Lechfeld, die von Guttenberg, die von Greiffenclau und die Barone von Hirsch auf Gereuth. Vom Schloß aus der Zeit der Herren von Schöfstall hat sich leider nichts mehr erhalten. Weitere Besitztümer im Ort gehören ab 1305 dem Geschlecht derer von Lichtenstein sowie ebenfalls in dieser Zeit St. Stephan in Bamberg. Unter dem Strich lagen die meisten Besitzungen im Ort bis zur Säkularisation 1803 beim Bistum Bamberg.
Die heutige katholische Pfarrkirche St. Nikolaus entstand wie so viele Kirchen in der Region bereits im Mittelalter, ist aber erst seit 1915 eine eigenständige Pfarrei. Zuvor ist die Kirche der Pfarrei in Baunach zugeordnet und gehörte damit kirchlich zur Diözese Würzburg. Seit 1461 ist die Stiftung einer Frühmesse überliefert, die 1470 von Pfarrer Martin Kopp erneuert wird. Beim Kirchengebäude handelt es sich um einen Chorturmbau, der im Kern aus dem 13. Jahrhundert stammt. Eine umfassende Renovierung datiert zurück ins Jahr 1837.
Im Inneren fallen zunächst die Altäre und die Kanzel aus der Zeit um 1700 auf. Das Chorgewölbe datiert wie das Gebäude selbst noch in die Frühgotik zurück.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen sowie auf die Homepage der Gemeinde Baunach unter https://www.vg-baunach.de/index.php?id=0,94 verwiesen. |