Landkreis Forchheim
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Für Pinzberg gilt die Ersterwähnung momentan als "Binezberc" als 1062 zu Bamberg zugehörig. Als Binzberc wird der Ort dann im frühen 12. Jhdt. im Zusammenhang mit Weizenlieferungen an das Bamberger Domstift erneut erwähnt. 200 Jahre später gibt es schon mehr Informationen: Die Oblei Pinzberg umfasst 1364/67 bereits 17 bäuerliche Anwesen und unterliegt der Gerichtsbarkeit von mehreren Herrschaften. Die Bedeutung des Ortes geht sogar so weit, dass es um 1400 wohl ein festes Anwesen im Ort gibt, wie eine Urkunde eines "Hartung von Wiesenthau, gesessen zu Binezperch" zeigt.
Pfarrkirche St. Nikolaus
Die Pfarrkirche St. Nikolaus im Ortskern von Pinzberg wird im Spätmittelalter (vermutlich in der zweiten Hälfte des 14. Jhdts.) als Wehrburg angelegt, ist heute aber vor allem geprägt durch die Umbauten 1731 unter Beratung Balthasar Neumanns.
Erstmals erfahren wir von einer Kirche in Pinzberg in einem Dokument von 1371, in dem von einer Stiftung von 24 Pfund Hellern durch Pinzberger Einwohner an das St.Martins-Stift in Forchheim berichtet wird. Das Stift hat bis 1803 denn auch die Seelsorge für Pinzberg inne. Pfarrei ist Pinzberg erst seit 1838.
Kurz nach der Umgestaltung, 1738/39, wird der herausragende Deckenstuck von Franz Jakob Vogel angebracht, auch die ursprüngliche Fassung des Deckengemäldes von Johann Jakob Gebhard ist von 1738. Die heutige Ausstattung kommt im Rokoko in die Kirche, in der Zeit 1779/83. Im Inneren der Kirche befindet sich also nichts mehr aus dem Mittelalter.
Dennoch ist die Anlage der Kirche mit den Resten der Verteidigungsmauer hier besonders spannend: Der Kirchhof und die Mauer stammen aus der zweiten Hälfte des 15. Jhdts., also der gotischen Bauphase der Kirche.
Ebenfalls erhalten hat sich der mittelalterliche Kirchturm mit vier Geschossen, der - unüblich für die Region - nicht Bestandteil des Kirchengebäudes ist und als Torturm zum Kirchhof dient. Die Turmhaube ist allerdings erst von 1728 - wobei bei der Gelegenheit das Erscheinungsbild des Turms insgesamt angepasst wurde.
Kapelle St. Anna
Am Rande der Ortschaft steht heute die Marienkapelle aus dem 18. Jhdt., direkt neben dem kleinen Vorgängerbau, einer Annakapelle von 1520/30 mit Tonnengewölbe. In dieser Kapelle befindet sich eine Holzfigur der Anna Selbdritt, ca. 1500.
Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen
Quellen
zu den Streifzügen sowie auf eine Informationstafel der Lokalen Aktionsgruppe Kulturerlebnis Fränkische Schweiz e.V. vor der Kirche verwiesen.
Stand 28.12.2016 21:45:18 Uhr