Memmelsdorf bei Bamberg feiert seine urkundliche Ersterwähnung für das Jahr 1143. Zu dieser Zeit gehört die Ortschaft zur Pfarrei Hallstadt und damit wiederum zum Bistum Bamberg. Eine eigenständige Pfarrei wird 1391 unter Bischof Lamprecht von Brunn eingerichtet, sowie später ein Amt. Trotzdem hat die Gemeinde im Jahr 1840 nur 1869 Einwohner.
Die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Memmelsdorf profitiert von der Nähe zu Schloß Seehof. Von der ursprünglichen mittelalterlichen Kirchenanlage ist der Chorturm erhalten, der auf den Beginn des 14. Jahrhunderts datiert wird. Der Sakristeianbau ist nur etwas jünger - im Gegensatz zum obersten Turmgeschoß samt Turmhelm mit den typischen Scharwachttürmchen aus den Jahren 1609-11. Diese mittelalterliche Anlage ist eine Wehrkirchenanlage, bei der die Friedhofsmauer als Befestigung dient.
Im Dreißigjährigen Krieg wird das Langhaus jedoch zerstört, so dass 1651 zunächst ein Wiederaufbau notwendig wird, der 1707 unter der Leitung von Balthasar Caminata durch eine Verlängerung und Umgestaltung des Langhauses ergänzt wird. In dieser Zeit erhält die Kirche ihre besondere Fassade nach Entwürfen Leonhard Dientzenhofers mit Figuren Joh. Kaspar Metzners aus Bamberg.
Der Ölberg und die Grablegung an zwei der Fassade vorgelagerten Kapellen stammen von Leonhard Gollwitzer aus dem Jahre 1719. Aus dem Inneren der Kirche habe ich bisher leider keine Fotos - im Wesentlichen enthält sie eine Stuckdecke Joh. Jakob Vogels, den Hochaltar von 1780, Seitenaltäre F.A. Thomas 1762.
Die heutige Friedhofsmauer stammt von 1772/73 mit Figurenschmuck Ferdinand Tietz. Der angrenzende Pfarrhof stammt aus dem Jahr 1619.
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